Tagebuch

Netzfund …

Ein Text nicht nur für Frauen …

Weisst du Süsse,
wenn du mir zu oft, zu nahe kommst, nimmt es mir den Atem. Ich kenne das nicht. Ich wurde immer nur weggestossen. Niemals mit Worten gelobt und schon garnicht mit einer Umarmung. Sehr früh musste ich lernen, dass ich zuviel bin… ein kleiner Junge der zuviel will. Und nun kommst du. Mit deinem Lachen, deinen Tränen, deiner Leidenschaft.. schaust mich fröhlich an und stiehlst mir Küsse einen nach dem anderen. Ich würde lügen, wenn ich sage, ich liebe das nicht.. und doch, und doch, bitte verstehe ertrag ich es auch nicht. Noch nicht?

Wie früh ich gelernt habe, dass ich alles alleine machen muss, ich kann mich garnicht mehr daran erinnern. Tränen, meine Tränen? Die gab es nicht. Nun sehe ich deine und ich muss erst lernen mich von ihn berühren lassen, ohne dass sie mich in die Flucht schlagen. Deine Hingab, so warm und schön…. so anders, so nah, so frei, so ohne Wollen und manchmal voller Aufforderung. Doch morgen, morgen könnte es mir schon wieder zuviel sein, zu nahe gehn… ich kann es mir nicht erlauben schwach zu sein, ich kann es mir nicht erlaube jemanden zu brauchen.. ich bin ein Mann, verstehst du? Sie haben mir das so gezeigt. Sei stark. Sei unabhängig. Das wurde ich, und seid ich dich kenne.. merke ich.. dass ich auch hart bin. Zu mir selber, zu dir…

Weisst du Süsse,
wenn du mir zu oft, zu nah kommst, nimmt es mir den Atem. Darüber zu sprechen ist neu für mich. Sonst war ich immer der, der geholfen hat, der Lösungen wusste.. um mich? Um mich ging es dabei nicht. Ich habe geführt, geleitet.. und auf die Beine gestellt, mich und auch die anderen. Nun bist du da. Und du brauchst mich nicht. Nicht so wie ich das kannte. Ein wenig fühl ich mich fast nutzlos, denn ich war gewohnt, der zu sein der alles weiss. Doch wenn ich dich anschau, weiss ich plötzlich nichts mehr.

Das ist nicht unbedingt schön. Auch wenn ich lerne es zu schätzen, wenn ich lerne darin eine Chance zu sehen für mich… ist es manchmal einfach zuviel. Und weil ich dir das nicht sagen kann, bekommst du es zu spüren. Ich dreh mich weg, ich zieh mich zurück, ich halt mich fern… nicht weil du falsch bist.. weil es etwas ist, mit dem ich noch nie umgehen musste. Du zwingst mich jedoch immer wieder dazu. Ob ich möchte oder nicht. Und manchmal möchte ich nicht. Ich will es so wie es war. Das ist für mich Sicherheit. Mit dir falle ich ins bodenlose. Es ist Unbekannt.

Weisst du Süsse,
noch weiss ich nicht, wie lange das geht. Denn noch ist es mir oft einfach zuviel. Diese Liebe. Ich durfte sie nie erfahren. Damals als ich mich nach ihr sehnte, wurde sie mir entzogen.. und nun mach ich das wohl auch.. doch ich lerne. Ich lerne…. durch dich… und wen ich vor dir fliehe… erinnere dich immer daran, es liegt nicht an dir.

Weißt du Süßer… ich verstehe dich… doch ich werde nicht mehr länger warten … denn ich brauch und will mehr… denn allein sein ist schöner als neben dir einsam.

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Text: Moksha Devi ૐ Wild Woman Poetry
Pic: Unknown

16 Antworten auf „Netzfund …

  1. Erinnert mich voll an Terrorkid. Das war auch so einer. Und der ist wirklich in – aus Europasicht – dysfunktionalen Familienverhältnissen aufgewachsen. Aber so lange der nach der Pfeife von Papa („Nenn mich Gott, Sohn, denn ich bin Gott“) tanzen zu müssen glaubt, wird frau ihn so lassen müssen…

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      1. Dachte mal, er wäre so weit, einer von uns zu werden🙂Das hat aber nur temporär geklappt, solange Papa ein paar 1000 km weit weg ist. Und wenn Papa etwas will, sorgt er dafür, dass Söhnchen angerast kommt. Das funktioniert, indem Papa die Nachricht rüberwachsen lässt, Mama sei sterbenskrank (die ist jünger als ich und sieht so gesund aus wie ein Apfel!!). Reicht das nicht, ruft die Mama an und schluchzt zum Steinerweichen. … Dann vergisst Terrorkid, wer er ist, was er stattdessen vorhatte und galoppiert Richtung Heimat. Und vor wenigen Monaten hatte das Mamachen wieder ein schreckliches Gebrechen, und da knurrte Papa wahrscheinlich: „Heirrrrrate, du missrrrrrrrratenes Frrrrrrrrrüchtchen, wenn du Mama ohne Enkel sterrrrrben lässt, dann komme Fluch überrrrrrrr dich, und ich errrrrrrrrlaube nicht mehr, dass du zu den Schweinefleischfrrrrrresserrrrrn zurückgehst!“

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