Ich bin müde und zerschlagen. Im „Innern“ rumort es und doch ist der Kopf seltsam leer. Die Fahrt zur Klinik und zurück hatte beide Male etwas abenteuerliches an sich. Ist der Weg hin schon recht kurvig, war dieser heute ab einer gewissen Stelle gesperrt. Die Umleitung? Ich hoffte immer nur, das ich hier jetzt keine Panne habe … Wenn man da tot übern Zaun hängt, fällt das erst Wochen später auf, um es mal überspitzt darzustellen.
Umleitungsschilder? Joar … die gab es, alle 10 km, zu Beginn einer Ortschaft und danach wieder nichts. Außer Wald und Kurven. Unnötig zu erwähnen, das ich schimpfte wie ein Rohrspatz, oder? Wäre ja zuviel verlangt, eine Streckensperrung per Hinweisschild im Vorfeld anzukündigen, oder?
Für den Rückweg dann für die Autobahn entschieden. Lassen wir das einfach. Zuerst ließ mich das Navi Straßensperren umfahren ( Was sonst?), nur um auf der Autobahn in einer Baustelle zu landen, die Tempomäßig auf 50 gedrosselt war … 🤦🏼♀️ …
Wasser für meine Mühlen. Über die Deutschen und ihre Baustellen. Baustellen, an denen am Wochenende nicht gearbeitet wird und trotzdem ein Tempolimit besteht. Joar, mit Logik haben es die Planer. Merkt man nicht nur an den Baustellen … 🙄
Beim Tanken wurde weiter am Geduldsfaden gesägt. 6 Säulen insgesamt, alle belegt und ein Kunde mit Sonderwünschen, der alles aufhielt … Ich stelle fest, wenn es läuft, läuft es richtig. Bingo! Ich stand natürlich hinter dem Auto, dessen Fahrerin eine Senorin war … 🤦🏼♀️ … Zumindest keine Klischeeerfüllung, von wegen alter Opa mit Hut. Nein, dafür Oma mit Handtasche. Es dauert ewig, bis die Dame im Auto Platz genommen und eine weitere Ewigkeit, bis sie endlich davonfuhr.
Im Anschluß ging’s zum Discounter, weil irgendwas muss ich ja essen, auch wenn der Appetit eher mäkelig, bis gar nicht vorhanden ist. Aber was soll’s. Rauf auf den Parkplatz und am liebsten gleich wieder gefahren … 🙄 … Eine Suv – Karosse nach der nächsten, auf der Suche nach dem nächsten Parkplatz direkt am Eingang. Der vor mir schien eine Einladung zu erwarten, zumindest fuhr er lange Zeit gar nicht. Stand aber so gut, das man auch nicht an ihm vorbei kam. Ich trommelte schon aufs Lenkrad, der Wunsch zu hupen war schon da, aber bevor ich den Fahrer wecken konnte, fuhr er endlich weiter. Bis zum Eingang … Dort entließ der Fahrer seine Seniorenbeifahrerin, damit diese schon mal in den Laden schlurfen konnte.
Zum Parken benötigte man dann 2 Stellplätze. Wahrscheinlich weil der Wagen so breit war, oder so … 🤔
Während ich mir einen Einkaufswagen hole, denke ich noch, fehlt nur noch, das beide Automaten mit Pfandflaschen – Junkies belegt sind (Damit meine ich jene Mitbürger, die gern mit 4 oder noch mehr Säcken Pfandflaschen auftauchen). So, und jetzt darf geraten werden … Hatte ich Glück und die oder zumindest ein Automat war frei. Oder waren beide tatsächlich belegt mit Pfandflaschen – Horter oder aber Glücksticket, es funktionierte eh nur ein Automat und der war dann auch noch durch einen Sammler blockiert …
Alle die sich für Variante 3 entschieden haben … GLÜCKWUNSCH! Von meinem Geduldsfaden war dann im Verlauf der Warterei nur noch ein Hauch vorhanden und ich fragte mich, zum wiederholten Male, warum hortet man Pfandflaschen? Warum kann man die nicht bei jedem Einkauf entsorgen? Gehen die nur alle 2, 3 Wochen einkaufen?
Endlich durfte ich auch und oh Wunder! Der Automat nahm meine Dosen an. Eigentlich hatte ich ja erwartet, das er piepte und signalisierte, das der Auffangbehälter voll sei. Aber gut. Rein in den Laden, Sachen eingepackt und zur Kasse. Zum Auto und nach Hause.
Dann den Beitrag von Regine gelesen und mir gedacht, joar, in die geheime, stille Rassismusfalle tappe ich auch. Manchmal auch nur in die Klischeefalle oder dem Schubladen – Denken.
Der Beitrag von MadeinHeaven entlockt mir nur ein müdes Lächeln. Ja, die Innenstädte sterben aus, Karstadt – Galeria erst der Anfang. Aber … Für jemand wie mich, der Menschen eh nur in gewissen Dosen ertragen kann, ist Online – Shopping ein warer Segen. Keine Parkplatzsuche, kein Gedränge, keine widerlichen Gerüche ( Manche Mitmenschen muten einem echt was zu!) und das tollste … Keine Menschen!
Natürlich bin ich mir der Problematik bewußt, die durchs Online – Shoppen entsteht, gerade auch durch die Rücksendemengen, aber auch hier die Frage, wenn nicht der mündige Bürger entscheidet, wer soll es dann tun? Der Staat? Und sich im Gegenzug anhören, das er zu sehr in die Rechte des Einzelnen oder gar in den Wettbewerb eingreift?
Bäh … alles so futchtbar interessante Themen und was ist los? Mein Kopf ist leer und im innern wird sich unwirsch weggedreht und das eigene Universum betrachtet. Mir scheint dies gerade sehr viel dringlicher, als dieser „Muss mal kurz die Welt retten“ – Kram. Ich könnte fast den Eindruck gewinnen, das mich nun auch der Virus der Gleichgültigkeit erwischt hat, der gut bei 80% aller Menschen zu finden ist.
Und doch … Es gibt da einige Unterschiede und so gönn ich mir eine Pause und warte, bis sich die Wogen geglättet haben. Auch wenn die Oberfläche längst wieder ruhig ist, sorgt der geworfene Stein tief unten noch für aufgewühlten Boden …