Mein Klinikaufenhalt … Zeitgleich mit mir, kam eine junge Frau dort an und wir beide durften zusammen in das Zimmer – 24 Stunden Quarantäne … 🙄
Im Laufe des Tages haben wir uns „beschnuppert“ und festgestellt, das es gut passen wird. *Spoiler* Es hat so super mit uns funktioniert, das wir täglich gelacht haben und die Psychologen in den Wahnsinn getrieben haben … 😂😂😂
R., so meine Zimmernachbarin, schleppte mich auch Freitags im die Ressourcen – Gruppe. Ein freiwilliges Angebot und nach Aussagen von R., sehr locker und unterhaltsam.
Es war unterhaltsam, was viel an der einen Psychologin lag, die mit der Kollegin ständig lustige Konversationen führte. In der Art von „Ich fühle mich von dir gemobbt!“ oder „Ich fühle mich von dir jetzt nicht ernst genommen!“.
Ich sagte dazu nur, das ich zur nächsten Gruppe Popcorn mitbringen werde, wegen dem Unterhaltungswert und so …
Und so kam es zur ersten Idee zur Auflockerung der Gruppe … 😁 … Die erste von vielen anderen …
Am Wochenende beschlossen R. und ich ganz spontan, nachdem ich in meinen Süßigkeiten tatsächlich eine Tüte mit Popcorn gefunden hatte, diese zur Gruppe mitzunehmen und dort zu verspeisen.
Der Plan stand und wir rührten für die Gruppe fleißig die Trommel, damit recht viele den Spaß auch miterleben konnten.
Den Therapeuten sagten wir, das wir eine Überraschung für die Gruppe hätten … 😁
Am Freitag also die Tüte Popcorn und eine mit Chips in eine Tasche gepackt und ab zur Gruppe. Die Therapeuten wollten wissen, was wir nun geplant hätten und wir sagten, das würden wir im Geschehen machen, weil sich das ins Geschehen einfügt … 😎
Also startete die Eingangsrunde und nachdem jeder was gesagt hatte, begannen die beiden damit, ihre Idee vorzustellen. Während sie das taten, nahm ich die Tasche und holte meine Tüte raus und R. nahm ihre.
Unter dem ungläubigen und staunenden Blick der Therapeuten öffneten wir die Tüten und mampften unser Zeug … 😂😂😂
Der einen Therapeutin entfuhr ein „Das glaub ich jetzt nicht!“ und die andere lachte und meinte, das sie sich nicht ernst genommen fühlt von uns … 😂😂😂
Die ganze Gruppe lachte und wir zwei lachten am meisten, weil wir ja die Gesichter beobachtet hatten. Zu guter Letzt vernaschten im übrigen die Therapeuten das Popcorn … 😁
Es gab noch einige Aktionen, in denen gerade die R. und ich, die beiden auf die Schippe genommen haben. Da sag nochmal einer Psychiatrie sei langweilig und stupide … 🤭
Meine Psychologin war auch noch recht jung, 26 Jahre alt, aber dennoch passte die Chemie. Ich hatte keine Probleme mich ihr gegenüber zu öffnen und meine Probleme zu benennen.
Ich fand es sehr beeindruckend, das sie mir sagte, ich sei zu intelligent für Therapie. Ich würde schließlich meine Probleme kennen, sie benennen können und auch in etwa wissen, wo sie herkommen und wie man sie lösen könnte … Aber … ☝ … Genau damit würde ich mir auch im Weg stehen.
Echt, jetzt?! … 🤨 … Das ist ja nun wirklich nichts neues, sagte ich und musste sogar lachen.
Deswegen also die Empfehlung für eine psychdynamische Traumatherapie, weil da überwiegend mit der Vorstellung gearbeitet wird und so alle Ebenen angesprochen werden.
Nach meinem zweiten Einzelgespräch schickte sie mich mit einer sehr interessanten Hausaufgabe ins Feld. Ich sollte mich dumm stellen! … 😳
Okay … Was für eine Herausforderung … 🤦♀️
Das muss ich tatsächlich noch üben … 🙄 … Noch gelingt mir das nicht. Nur wenn ich mir ganz viel Mühe gebe und mich voll und ganz darauf konzentriere.
Was ich aus dieser Zeit mitgenommen habe … Nicht nur das, das mich fremde Menschen mögen, weil sie mich für freundlich, sympathisch und offen halten. Das sie mich teilweise bewundern und für stark und kämpferisch halten, nachdem sie auch hörten, was in meinem Leben los war und noch ist. Das man mich zum Vorbild nimmt, trotzdem oder gerade deswegen, humorvoll zu sein und nach vorn zu blicken.
Das hat mich wirklich tief innen berührt und dankbar gemacht. Und es hat ein paar Knoten gelöst, die bisher hartnäckig da waren.
Jetzt, zu Hause, ist die Situation natürlich anders. Hier bin ich momentan noch allein, mal von den Katzen abgesehen, und übe jeden Tag Gelassenheit.
Ich muss nicht alles mehr machen, zumindest nicht am Stück und es gibt wichtigeres, als sich darüber zu ärgern, das die Wäsche noch nicht zusammen gelegt ist.
Hach ja … Der Weg ist noch weit, aber der erste Schritt ist getan … 😊